Gernsbacher Runde Etappe 2
Wir queren die Straße und die Murg und steigen nach der Werksbrücke in einen kleinen Zick-Zackweg ein, der zum Wandweg führt. Hier treffen wir auf den Murgtalwanderweg, einem Weg, der auf etwa 100 Kilometern von der Quelle der Murg bis zu ihrer Mündung in den Rhein führt.
Die Gernsbacher Runde führt uns nach Obertsrot, am Schwimmbad vorbei und durch Streuobstwiesen weiter in Richtung Antoniuskapelle. Auf dem Weg hat man bereits herrliche Ausblicke auf das nahe Schloss Eberstein mit seinem Weinberg. Es wurde vor 1272 von den Grafen von Eberstein als Burg und Stammsitz erbaut und thront seither über Gernsbach.
Die Markgrafen von Baden wurden die späteren Besitzer, im Jahr 2000 wurde das Schloss an einen Privatmann verkauft, der es nach zahllosen Restaurierungsmaßnahmen wieder zum Leben erweckte. Ein eigenes Märchen also. Heute kann man im Schlosshotel fürstlich logieren und im mit einem Michelin-Stern ausgezeichneten Gourmet-Restaurant ebenso speisen. Für den Wanderer bietet die Schlossschänke einen gemütlichen Platz auf der Terrasse mit Blick auf das Murgtal. Auch Ebersteiner Wein gibt es zu trinken. Das Schloss ist sicher einen kleinen Abstecher wert.
Wir gehen aber weiter auf dem „Gernsbacher Sagenweg“ und freuen uns auf die Erzgrube. Dieser Felseinschnitt scheint früher zum Schürfen von Silbererz genutzt worden sein, heute ist er allerdings zugeschüttet. Übrig ist nur ein dunkler Spalt und die Sage von den „Zwergen aus dem Gernsberg“ geblieben, eine von vielen Geschichten, die auf dem Sagenweg erzählt werden. Durch alte Baumbestände und unter stattlichen Douglasien folgen wir der Rose zur Amandaschau, zur Saulachkopfhütte und Richtung Nachtigall, auch Müllenbild genannt, einem auf dem Höhenrücken zwischen Baden-Baden und Gernsbach gelegenen Gasthaus. Hier kann man noch sehr gut die verheerenden Auswirkungen des Orkans Lothar erkennen, der am 26. Dezember 1999 über dem Schwarzwald wütete und eine Spur der Verwüstung zog.
Von der Nachtigall aus machen wir uns an den letzten großen Aufstieg auf den Merkur. Dieser wird auch der Große Staufenberg genannt, auf Grenzsteinen können Sie ab und zu einen Krug erkennen, die Grenze zum Ortsteil Staufenberg. Stauf ist das Altdeutsche Wort für Krug und wahrscheinlich war die Form des Berges Namensgeber. Vom Merkur bietet sich ein herrlicher Blick in alle Richtungen, nach Baden-Baden, ins Rheintal, oder ins Murgtal. Wer möchte kann eine Pause und mit der Bergbahn einen Abstecher in die Kurstadt machen.
Für alle anderen geht es auf dem Zick-Zack-Weg hinunter auf den Höhenrücken Sattley und weiter in Richtung Gernsbach. Hier bieten sich tolle Blicke auf Staufenberg und das Ziel der Wanderung, sowie die zweite Lage Gernsbacher Reben, dem „Staufenberger Grossenberg“, der auch in der Altstadt, im Alten Rathaus, angeboten wird. Langsam nähern wir uns dem Ziel, dem Gernsbacher Bahnhof, allerdings nicht auf dem direkten und asphaltierten Weg sondern noch mit einem Abstecher zum Galgeneck und der Steinernen Sitzbank. Von dort geht es weiter zum Lieblingsfelsen und dem letzten Abstieg auf die Weinau und am Rehabilitationszentrum vorbei zum Bahnhof, wo die Gernsbacher Runde endet.
Glückwunsch, sie haben es geschafft. Haben wir Ihnen zuviel versprochen? Auf keinen Fall sollten Sie vergessen, der Gernsbacher Altstadt, dem Katz’schen Garten, dem Alten Rathaus und natürlich den zahlreichen Gastronomiebetrieben und Cafe’s einen Besuch abzustatten.
22,9 km
1.074 m
1.101 m
661 m
161 m
8,5 h
schwer
Reichentaler Straße
(N 48° 44' 2.9" | O 8° 21' 1.7" )
Gernsbach
Baccarat-Straße
(N 48° 46' 8.3" | O 8° 20' 9.3" )
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